Lasertonsillotomien bei Kindern
Die Vergrößerung der Mandeln im Kindesalter ist nicht selten. Oft auch ohne zahlreiche Entzündungen dieser Immunorgane. Die Folgen sind lautes Schnarchen, Atemaussetzer im Schlaf, Schluckbeschwerden und auch Schleimverhaltungen in den Mittelohren und Mittelohrentzündungen.
Besonders gefährlich sind dabei die Störungen des kindlichen Schlafes durch Atemaussetzer, die wiederum zu Sauerstoffmangel führen können. In leichteren Fällen wird nur der Schlaf gestört. Die Kinder sind unausgeschlafen und gereizt. Kommt es häufig in der Nacht zu langen Atemaussetzern und gravierenden Sauerstoffabfällen, dann resultieren daraus Entwicklungsstörungen des Kindes.
Die Kinder sollen unter 10 Jahre alt sein, wo ohnehin eine komplette Mandelentfernung wenig erwünscht ist, da das funktionsfähige Mandelgewebe eine aktive Rolle bei der Immunabwehr spielt. Bei wiederholten eitrigen Mandelentzündungen und Streptokokkeninfekten darf die Mandelteilentfernung nicht erfolgen. Hier muß eine konventionelle Mandeloperation erfolgen.
Die Laserteilentfernung der Gaumenmandeln ersetzt die nicht mehr zu empfehlende Mandelkappung und wurde von den ENT-Kollegen in den USA vor ca. 10 Jahren eingeführt. Dort konnte ich die Methode selbst erlernen. Zwischenzeitlich kann sie auch in Deutschland als standardisiert gelten.
Die Laserteilmandelentfernung erfolgt in einer kurzen Narkose. Etwa die Hälfte der vergrößerten Mandeln wird mit einem gepulsten KTP- oder CO 2 Laser abgetragen. Etwa zwei Stunden später kann das Kind vom ambulanten Operationszentrum entlassen werden. Ein eintägiger Krankenhausaufenthalt kann erforderlich sein.
Postoperativ sind die verkleinerten Mandeln mit einem schmutzig-grauen Belag bedeckt, der auch Mundgeruch erzeugen kann. Danach erkennt man die weitere Schrumpfung des restlichen belassenen Mandelgewebes, so daß die Funktion bald wieder aufgenommen wird.
Nach wenigen Wochen wird die Luftpassage frei und das Kind kann wieder gut atmen. Es wird meist auch einen Entwicklungssprung feststellt und eine deutliche Zunahme des Appetits. Die Immunfunktion der Restmandeln kann aufholen.